, Hügli Beat - Skipper Aquarius

Bürgenstock Race 2018

 

Eine beinahe spiegelglatte Wasseroberfläche, ein tief verhangener Himmel und gelegentlich einige Regentropfen. So präsentierte sich die Situation am frühen Morgen in Brunnen, als sich meine Crew zur letzten Regatta in dieser Saison traf. Entsprechend stellten wir uns auf ein eher gemütliches Segeln ein - es kam aber dann anders. Da ich meine Dufour 310 schon am Vortag etwas vorbereitet hatte, waren wir wie geplant um 07:45 Uhr bereit für "Leinen los". Wie sich später herausstellte, war dieser Zeitpunkt viel zu knapp bemessen. Bei zünftigem Nordwestwind und Schaumkrönchen trafen wir endlich und schon leicht gestresst, kurz vor neun Uhr beim Startschiff zur obligatorischen Registrierung ein.

 

Nach einer schnellen Situationsanalyse, in einem eher hektischen Feld von Racer und Cruiser, legten wir uns unseren Plan für die Startphase zurecht. Da wir auf Grund der hoch konzentrierten Gesichter unserer entgegenkommenden Gegner und der hohen Speed ihrer Boote in Richtung Startlinie, annehmen mussten, dass der Start offenbar kurz bevor stand, lautete unser eher einfache Plan: Segel hoch und Bug Richtung Start. Und dann hörten wir tatsächlich unter Wantenpfeiffen und Wellenschlag ein dezentes Päng - etwas später passierten dann auch wir die Startlinie. Vor uns begannen nun die Ersten und Mutigsten bereits ihre Gennaker aufzuziehen. Wir waren da etwas zurückhaltender und warteten auf ein leichtes Nachlassen der Winde, da unserer Startup Crew bei solchen Verhältnissen die Routine und Erfahrung fehlt. Auch noch nicht ganz vergessen waren die nicht wirklich positiven Gennakererfahrungen anlässlich der Uristier Regatta...Schlussendlich waren dann auch wir mit dem Gennaker unterwegs, halt schon ziemlich am Ende des Feldes. Trotz akzeptablen Gennakermanövern errichten wir die Boje vor Brunnen als letzter Cruiser. Am Wind lief es uns dann deutlich besser und so konten wir kurz vor Gersau den verloreren Kontakt zum hinteren Feld wieder herstellen.

Da wir mit der Aquarius erst seit dieser Saison unterwegs sind gibt es bei uns trotz hintersten Klassierungen noch keine Motivationsprobleme. Vorrang haben der olympische Gedanke und der Spassfaktor. Die Baustellen sind aber bekannt. Daran werden wir weiter arbeiten und freuen uns bereits jetzt auf die nächste Regattasaison. Und "last but not least" möchte ich mich bei den Oranisatoren, allen Helfern und den Verantworlichen für Wind und Wetter für das Möglichmachen dieser tollen Regatta ganz herzlich bedanken. Übrigens apropos Spassfaktor. Auf der Heimfahrt hat mein unterbeschäfitger Vordeck-Mann seine Drohne gestartet und von uns ein Filmchen gemacht. Bei der anschliessenden Landung wurde es dann noch einmal etwas hektisch an Bord. Offenbar eignet sich der programmierte Landemodus dieser hightech Drohne nicht wirklich für eine sich auf und ab sowie vorwärtsbewegende Landeplattform. Nur mit viel Glück konnte eine ungeplante Wasserung verhindert werden.