, Andreas Hanakamp, Crew Nessi

Uristier 2022

 

Mit der Nessi am Uristier

Von Andreas Hanakamp (2xOlympia im Star und ehm. Volvo Ocean Race Skipper) seit Jahren beim Uristier im Nessi Team dabei.

Pascal hat dieses Jahre für die Hauptregatta ein großartiges Team zusammengestellt, alle voll motiviert und mich freut es besonders wieder ein Teil davon zu sein. Nach dem Sieg 2021 waren die Erwartungen hoch gesteckt – allerdings in dem Bewusstsein, dass Mittelwind nicht die Stärke der aktuellen Nessi ist. Der neue Gennaker sollte die Vorwindpassagen stärken – mehr Fläche und der aktuellste Schnitt von Elvstrom Sails.

Am Samstag präsentierte sich der Urnersee von seiner besten Seite vor einer beeindruckenden Bergkulisse mit dem typischen thermischen Windbedingungen – 15 bis 20 kn Wind, drehend und mit Druckunterschieden quer über den See. Ein Teil der Segelzeit verstrich mit Warten auf den ersten Start – beim ersten Start war die linke Seite weit vorne, was wir entsprechend nutzten und nach links Richtung Felswand starteten. Unsere Bootsgeschwindigkeit brauchte noch den letzten Schliff und so erreichten wir die Luvtonne mit den beiden anderen Spitzenbooten, einer Esse 850 und einer Longhtze. Vorwind konnten wir die beiden Gleitboote nicht halten, griffen auf der zweiten Kreuz wieder an und beendeten die Wettfahrt als Dritte. Top Starts erwiesen sich aufgrund der Dichte des Feldes von enormer Bedeutung um mit Booten mithalten zu können, die sich bei den herrschenden Bedingungen leichter taten.

Die zweite Wettfahrt am Samstag war ähnlichen Charakters, unsere Leistung konnten wir vom dritten auf den zweiten Platz steigern trotz einiger Verwirrung die die neuartigen Roboter Bojen verursachten. Diese traten in solchen Mengen am Wasser auf, mit ähnlichen Toppzeichen in ziemlicher Nähe voneinander dass es schwer war, die richtige zu finden.

Sonntag ging es etwas früh für das Einsetzen des Windes aufs Wasser – an Bord mit einem Plan für verbesserte Wenden und klare Ideen für konstanteres Abrufen der Bootsgeschwindigkeit. Top Starts und bessere Geschwindigkeit führten zu einer Führung an der Luvtonne in Wettfahrt drei, stärkere Böen führten auch bei uns zu Gleitfahrten. An der Leetonne wollte der Gennaker jedoch auf keine Fall an Deck kommen und zog uns weiter nach Lee, weit weg von der Tonne. Ein paar Koknurrenten rutschen durch, schliesslich machten wir uns auf die Aufholjagd und landeten noch als Dritte im Ziel.

Die vierte Wettfahrt war ebenfalls durch technische Probleme gekennzeichnet und wurde von der Wettfahrtleitung abgebrochen.

Der dritte Platz war dieses Jahr die Grenze unserer Möglichkeiten. Arbeit an der Geschwindigkeit und den Segelmanövern werden uns auch bei Mittelwind wieder ganz nach Vorne bringen.