, Walter Rudin

50 Meilen Trophy 2022

 
Duell der schnellsten Segelboote: Zimmerli hält Seinet in Schach

Das Luzerner Toruk-Team muss weiterhin auf den ersten Saisonerfolg warten – auch weil der grösste Gegner eine gute Entscheidung trifft.

Mit freundlicher Genehmigung von Walter Rudin

Die diesjährige Austragung der 50-Meilen-Trophy wird wohl als eine der schönsten Ausgaben der traditionsreichen und längsten Segelregatta auf dem Vierwaldstättersee in Erinnerung bleiben. Herrliches Wetter mit angenehmen Temperaturen und grandioser Fernsicht boten für die 40 teilnehmenden Jachten den idealen Rahmen. Ganz speziell waren aber die Windverhältnisse, die dafür sorgten, dass langsamere Boote immer wieder den Anschluss fanden. Dadurch kamen nicht nur alle Jachten ins Ziel, es gab auch spannende Positionskämpfe. Und die vielen Kreuzkurse stellten hohe Ansprüche an die Taktik.

Die 50-Meilen-Trophy ist eine grosse Herausforderung für die Seglerinnen und Segler. Es gilt, eine Strecke von etwa 90 km an einem Tag zu absolvieren. Um 7 Uhr wird in Stansstad gestartet, der Weg führt durch das Weggiser und Gersauer Becken zum Urnersee. Bei der Tellsplatte wird gewendet und zurück nach Stansstad gesegelt. Das fordert Ausdauer und meist auch sehr viel Geduld im Kampf um den besten Wind.

Die bekannte Stansstader Morgenthermik ermöglichte den Booten am Samstag einen flotten Start ins Segelabenteuer. Die beiden Quant-Jachten, die schnellsten Segelboote auf dem Vierwaldstättersee, übernahmen wie gewohnt die Führung. Peter Seinet vom Segelclub Tribschenhorn auf Toruk hatte an der ersten VC-Regatta wegen Materialbruch Forfait erklären müssen und wollte diesmal unbedingt gegen das Team Zimmerli vom RV Brunnen auf Segelwert reüssieren. Die beiden Teams schenkten sich nichts. Erst auf dem Rückweg Höhe Bürgenstock fiel die Entscheidung. Die Seinet-Crew wählte den direkteren Weg über Kehrsiten nach Stansstad, aber Andreas Zimmerli hatte einen guten Plan. «Ich sah, wie im Weggiser Unterdorf die Bise aufkam, habe den riesigen Umweg bis nach Hertenstein in Kauf genommen und den Sog voll erwischt», erklärte er nach der Regatta. Tatsächlich brauste die Brunner Crew unwiderstehlich zum Sieg davon. Peter Seinet und seine Toruk-Crew müssen damit weiterhin auf ihren ersten Saisonerfolg warten. Bereits am nächsten Wochenende haben sie am Uristier Cup die Gelegenheit dazu.